Dilan weiss schon lange: Er will bei seinem Vater wohnen! Seit der Trennung seiner Eltern lebt er bei seiner Mutter und ihrem Freund. Ständig kommt es zu Streitereien zu Hause, der neue Partner lehnt Dilan ab, wird handgreiflich und oft ist viel Alkohol im Spiel. Doch Dilan ist erst 9 Jahre alt. Wie kann er sich gegen seine Mutter durchsetzen und zu seinem Vater ziehen?
Eine komplett andere, aber ebenso belastende Situation hat Maria erlebt, die in der Schule gemobbt wurde. Sie hat uns zu unserem neuen Erklärvideo inspiriert, das Sie auf dieser Seite anschauen können.
Im Video wird deutlich, wie sich die Unterstützung eines Kindes auf sein Umfeld auswirkt, und wie eben diese Unterstützung mithilft, unser Rechtssystem Schritt für Schritt kindgerechter zu machen.
Als nationale Ombudsstelle beraten wir Kinder und Jugendliche in Rechtsfragen unterschiedlichster Natur:
- Droht ein Schulverweis?
- Lehnt ein Kind eine medizinische Behandlung ab?
- Ist man sich uneinig bezüglich Wohnort oder Besuchsrecht nach einer Scheidung?
- Steht eine Aussage bei der Polizei an?
- Gibt es Probleme mit der Migrationsbehörde?
Unsere Berater:innen informieren die Kinder und Jugendlichen über ihre Rechte, helfen weiter, hören zu, vermitteln zwischen Kindern und Fachpersonen und suchen gemeinsam mit dem Kind und den Fachpersonen nach Lösungen.
In Dilans Fall konnten wir ihm die rechtlichen Möglichkeiten aufzeigen und ihn ermutigen auch der KESB seine Sorgen anzuvertrauen. Diese hörte Dilans Wünsche an, beurteilte daraufhin seine Situation neu und passte seine Aufenthaltsbestimmung an. Von da an durfte Dilan bei seinem Vater leben.
Jede Beratung, die wir machen, nützt nicht nur dem jeweiligen Kind, sondern dem ganzen System: Es ist auch unsere Aufgabe, Justiz, Verwaltung und Politik für Kinderrechtsfragen zu sensibilisieren. Die Erkenntnisse, die wir aus der Beratung der Kinder ziehen, geben wir an Bund, Kantone und Gemeinden weiter, zeigen Handlungsfelder und Gesetzeslücken auf und lassen unser Wissen aus der Praxis in die Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen einfliessen.
Klein aber oho!
Für Kinder und Jugendliche ist es entscheidend zu erfahren, dass ihre Sorgen ernst genommen werden und sie die Möglichkeit haben, sich einzubringen und mitzuwirken. Denn es geht um Entscheidungen, die sie ganz persönlich betreffen. Sie erkennen, dass auch sie Rechte haben und den Erwachsenen nicht hilflos ausgeliefert sind. Sie merken: Ich kann etwas verändern! Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und hilft ihnen, später mit schwierigen Lebenssituationen umgehen zu können.
Am 20. November war der internationale Tag der Kinderrechte. Und der geht uns alle etwas an! Denn unabhängig davon, ob wir selbst Kinder oder Grosskinder haben, ist es unsere Aufgabe, die Schwächsten in unserer Gesellschaft zu schützen.
Darum schauen Sie hin, wenn Ihnen in der Nachbarschaft, im Sportclub oder bei der Arbeit etwas auffällt. Fragen Sie nach und greifen Sie ein, wenn Kinder in Bedrängnis sind. Und machen Sie Ihr Umfeld auf die Kinderombudsstelle aufmerksam. Bei akuten Notfällen rufen Sie 147 an, welche 24 Stunden an 7 Tagen offen haben. Nur gemeinsam können wir unsere Gesellschaft Schritt für Schritt kindgerechter machen.