Vertreter*innen aus unterschiedlichen Praxisfeldern der Sozialen Arbeit und verwandten Berufsgruppen, Vertreter*innen aus der angewandten Wissenschaft.
Erkenntnisse und Interventionsmöglichkeiten für Fachpersonen aus Wissenschaft und Praxis
Auch nach einem positivem Asylentscheid ist der Alltag von Geflüchteten durch Erfahrungen von Unsicherheit und Gewalt geprägt, wie ein SNF-Projekt zeigt. Wie können Fachpersonen intervenieren?
Flucht und Gewalt sind eng miteinander verknüpft. Gewalt ist in vielen Fällen der Anlass für Flucht, und Flucht die Möglichkeit, dieser Gewalt zu entkommen. In günstigen Fällen endet die Flucht an einem Ort, der Sicherheit und Schutz bietet. Rechtlich gesehen beschreibt Asyl – der formelle Schutz durch einen Staat – einen Schutzraum für Menschen, die wegen ihrer Nationalität, Religion, ihrer politischen Gesinnung oder ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe in ihrem Heimatland verfolgt werden. Allerdings ist fraglich, wie weitreichend dieser Schutz ist und wodurch er eingeschränkt wird. Ermöglicht Asyl eine Rückkehr zur Normalität, zu einem subjektiv erfüllenden und lebenswerten Alltag? Ist Asyl gleichbedeutend mit Gewaltfreiheit?
Aus den Ergebnissen eines laufenden Forschungsprojekts des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) zum Zusammenspiel von Schutz und Gewalt im Kontext von Flucht und Asyl geht hervor, dass der Alltag von Geflüchteten auch nach einem positiven Asylentscheid durch Erfahrungen von Unsicherheit und Gewalt geprägt ist. Dies hat unter anderem schwere Auswirkungen auf das Wohlbefinden dieser Menschen und auf ihre Partizipation in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Somit ist das Wechselspiel von Schutz und Gewalt im Kontext von Flucht und Asyl ein wichtiges, übergreifendes Thema für diverse Handlungsfelder der Sozialen Arbeit.