Wiederaufbau des Kontakts zum getrennt lebenden Elternteil in einer Hochkonfliktfamilie – eine Einzelfallstudie

Von: Benedikt Weizenegger, M.Sc., Fachpsychologe für Psychotherapie FSP, Fachpsychologe für Rechtspsychologie FSP, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie Baselland & Brigitte Contin, Dr. med., Fachärztin FMH Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, spez. forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Direktorin und Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie Baselland & Selina Fontana, MLaw, Mitglied Spruchkörper, Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Baselland

Stichwörter: Hochstrittige Trennung, Hochkonfliktfamilie, Kinder in Trennungssituationen, Kontaktabbruch, begleitetes Besuchsrecht, Wiederaufbau Besuchsrecht.

Zusammenfassung: In Hochkonfliktfamilien versuchen Kinder im Vorschulalter häufig, ihren bestehenden Loyalitätskonflikt durch die Bildung einer Allianz mit dem verfügbaren Elternteil aufzulösen. Das kann negative Folgen für den Besuchskontakt zum abwesenden Elternteil mit sich bringen und je nach Ausgangslage aufseiten des Kindes zu dessen gänzlicher Verweigerung führen. Aber ein Kind kann bezüglich seiner Identitätsentwicklung vom Kontakt mit dem abwesenden Elternteil profitieren. Letztlich ist für die zuständige Behörde eine Güterabwägung angezeigt. In der Einzelfallstudie zeigen wir einen möglichen Weg auf, wie es gelingen kann, nach Kontaktabbruch einen regelmässigen Kontakt zwischen den Kindern und ihrem Vater herzustellen, obwohl die Mutter einen solchen kategorisch ablehnt.

 

FamPra.ch 3/2019, S. 882 ff.